Archive for category Taekkyon

Artikel in der “Taekwondo Aktuell”

In der aktuellen Ausgabe der “Taekwondo Aktuell” (Dezember 2012) ist dieser vierseitige Artikel über die diesjährigen Lehrgänge in Deutschland mit Großmeister Lee Yongbok sowie das Turnier in Versailles (Frankreich) erschienen. Auch ein Interview mit Lee Yongbok ist enthalten. Viel Spaß beim Lesen!

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Informationen für Neueinsteiger

Dieses pdf-Dokument enthält Informationen zum Ablauf unseres Trainings im Jung-Do Hamburg e.V. sowie die wichtigsten Begriffe. Kann man sich auch gut ausdrucken ;-)

Informationen für Neueinsteiger (pdf)

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Wettkampfregeln der Korea Taekkyon Federation (Kurzfassung)

Ziel des Kampfes

Man gewinnt einen Wettkampf, wenn

1) …man den Gegner zu Fall bringt. Er muss dazu mit einem Körperteil oberhalb der Füße den Boden zu berühren.

2) …man den Gegner mit dem Fuß am Kopf trifft, ohne dass er das Trittbein festhalten kann.

3) …man den Gegner mit einem Sprungtritt zwei Schritte zurückdrückt oder aus der Balance bringt.

Nach einer Siegtechnik endet der Kampf bzw. die Runde sofort. In manchen Turnieren gibt es ein Zeitlimit, in anderen wird so lange gekämpft, bis ein Kämpfer gewinnt.

Regel 1) und 2) gelten übrigens in allen Verbänden, da dies die traditionellen Regeln aus der Joseon-Dynastie sind. Die meisten der anderen Regeln der KTF entsprechen ebenfalls den traditionellen Regeln. Alle Verbände haben in der Moderne Regeländerungen vorgenommen.

Erlaubte Techniken

Um zu gewinnen, darf man Fuß- und Beintechniken aller Art anwenden, solange man darauf achtet, den anderen nicht zu verletzen und in den Knien zu wippen (Gumsil).

Bei Tritten zu den Beinen darf man auch schiebende bzw. schubsende Handtechniken zur Unterstützung anwenden.

Der ganze Körper mit Ausnahme des Unterleibs darf angegriffen werden, solange keine verletzenden Techniken angewendet werden.

Man darf das Bein des Gegners ergreifen, um ihn zu werfen, wenn er es über Gürtelhöhe hebt, z.B. weil er einen Tritt ausführt. Die Hände dürfen zur Abwehr und zum Fangen von Tritten verwendet werden.

Es sind nur drückende Handtechniken mit der offenen Hand erlaubt. Diese dürfen zum Beispiel zur Brust (Tte Milgi), zur Stirn (Ima Jaegi) oder zum Hals (Kal Jaebi) ausgeführt werden.

Fouls

Verletzt man den Gegner, verliert man den Kampf sofort.

Verboten sind darüber hinaus folgende Techniken:

1) Techniken, die den Gegner verletzen könnten, z.B. mit Ellbogen, Ferse, Kopf, Faust. Man darf auch nicht mit erlaubten Techniken auf vitale Punkte treffen.

2) Handtechniken, die weder in Verbindung mit einem Tritt zu den Beinen erfolgen, noch als Konter eingesetzt werden.

3) Jegliches Umklammern des Gegners oder seiner Kleidung.

Man kann die Regeln kurz damit zusammen fassen, dass alle weichen Techniken (Yu Sul) erlaubt sind, während Schocktechniken (Ta-gyeok) verboten sind.

Strafe

Ein Foul kann eine Verwarnung (Ju-ui, Aussprache etwa Jui) oder eine Strafe (Gyeotkki, Aussprache etwa Gyotgi) nach sich ziehen.

Wird eine Gyeotkki-Strafe ausgesprochen, stellen sich die beiden Sportler Knie an Knie. Der Sportler, der den Gyeotkki erhalten hat, belässt beide Füße auf dem Boden und wartet, bis der Gegner seinen Angriff startet. Dies muss innerhalb von 10 Sekunden geschehen. Er darf sich gegen den Angriff verteidigen, aber nicht kontern.


Ein Foul wird ausgesprochen bei

…Mangelnder Fairness (daejeob-eul haji aneul ttae). Dazu gehört insbesondere, dass man immer einen Fuß zum Gegner hin postieren muss (Daejeop). Es ist auch verboten, den Abstand zum Gegner bewusst auf mehr als eine Schrittlänge zu vergrößern, da man sich dann außerhalb der Reichweite des Gegners befindet und somit kein richtiger Wettkampf entstehen kann.

…Passivität (sogeuk-jeogin gyeonggi)

…Ta-gyeok (Schock-Treffer, tagyeok-seong baljil)
1. mit verboten Angriffsflächen (Kopf, Ellenbogen,
Ferse…)
2. zu verbotenen Zielen (vitale Punkte)
3. ohne gumshil

…Sonjil (sonjilsayong gyuje)
1. deolmi-geori, deolmi-jaebi und pal-kkumchi-nureugi
2. ohne Ttanjuk
3. Sonjil, die keine Konter sind

…Werfen während des Haltens (but-jaba neomgineun haengwi)
1. Kleidung oder Körper (Arm, Handgelenk) greifen
2. die Arme um den Gegner legen um ihn zu werfen

…Vortäuschen von Schmerzen (eomsal haengwi)

…Unerwünschtes Verhalten(baramjik-haji aneunhaengwi)

…Gyeotkki Foul (gyeotkki-e daehan banchik)
1. seine Füße wegbewegen
2. den Angriff kontern
3. den Angriff behindern (blocken ist erlaubt)

 

Die wichtigsten Schiedsrichter-Kommandos

Achtung = Charyot

Verbeugen = Gyeongnye

Schritt nach vorne machen = Seo Geo Ra (wörtlich “steh auf”)

Start = Seot Da (wörtlich “ich bin aufgstanden”)

Unterbrechung (“Stop”) = Meom Chwo (멈춰, vereinfacht “Mom Cho”)

Weiter = Gye Sok (계속)

Kampfende = Geuman

Sieg = Seung (vereinfacht “Seng”)

Unentschieden = Bigim

Verwarnung = Jui

Strafe = Gyeotkki

Schiedsrichter = Simpan

Cheong (blau) steht rechts vom Simpan, Hong (rot) steht links. Cheong beginnt den Kampf stets mit einem Hakji Jireugi. Der Sieger des letzten Kampfes ist immer Cheong und steht dementsprechend rechts.

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Stimmen zum 1. Seminar mit Großmeister Lee Yongbok

Es war ein ganz besonderes Seminar. Am 27. Juni 2012 gab Großmeister Lee Yongbok (9. Dan Taekkyon. 9. Dan Tae Kwon Do, geboren 1948) zum ersten Mal überhaupt ein Seminar außerhalb Koreas. Danach ging es nach Versailles (Frankreich) zum ersten Taekkyon-Turnier der Geschichte auf nicht-koreanischem Boden. Es war also wieder ein historisches Jahr, das kann man jetzt schon sagen.

Hier einige Stimmen der Teilnehmer:

Maik Löhr:
“Ich war überwältigt. Noch tagelang musste ich an die Worte von Großmeister Lee denken. In 28 Jahren mit Taekwondo und Hapkido habe ich schon viele Seminare erlebt, aber nie habe ich in nur drei Stunden so viel mitgenommen wie diesmal. Ich fühle mich geradezu erleuchtet.”

Jens Burk-Saß:
“Mir hat das Seminar sehr gut gefallen. Vor allem fand ich gut, dass viel erklärt wurde und die Techniken detailliert und mehrfach gezeigt wurden. Dadurch wurde auch der Unterschied zu anderen Kampfkünsten sehr deutlich.”

Maximilian v. Gerdtell:
“Das Seminar bei Meister Lee Yongbok hat mich beeindruckt, ich wollte dieses koreanische Flair erleben, und genau das kam auch rüber. Ich hatte ursprünglich bei Meister Suh und Meister Gu an der Uni Taekwondo gelernt, und schätze diese Art des konfuzianisch angehauchten Trainings, bei dem der Meister das absolute Sagen hat. Für mich gehört das bei dieser Kampfkunst dazu, ebenso wie die koreanische Sprache, obwohl ich leider kaum die Zeit habe, diese zu lernen.

Beeindruckend fand ich bei dem Seminar auch die beiden anderen koreanischen Meister (Moon Youngcheol und Kim Soonee), insbesondere die Formen, sowie die Kombination mit dem gesungenen Lied. Da kam die ganze koreanische Tradition rüber, etwas was es beim Muay Thai, oder beim Sumo noch gibt, aber beim Taekwondo leider kaum und immer weniger vorkommt.”

Martin Sontheim:
“Mit den folgenden Worten möchte ich kurz die Erlebnisse des ersten europäischen Seminars mit Meister Lee Yong Bok beschreiben. Das Fazit vorweg: Es war voll cool, mir hat es sehr gefallen!

Es gab eine Einsicht in die Koreanische Kultur, wie auch ins Taekkyon, was direkt zusammenhängt. Wir hatten ein Treffen der Kulturen und Meister Lee Yong-Bok kam sozusagen als koreanischer Botschafter (auf Ebene des Volkes, nicht der Politik). Er hat über die wichtigsten und grundlegenden Dinge gesprochen: Taekkyon im kulturellen Kontext, mit Hinweisen auf Geschichte, Volkstanz, der Hintergrund, dass es nicht ums brutale Kämpfen geht (denn dafür würde man Waffen nutzen), sondern um eine ehrenhafte Art des sich Messens, sowie die Abgrenzung zu den anderen Kampfsportarten/Kampfkünsten. Hier und auch durch Meister Lee’s Überblick über die Techniken, habe ich den Eindruck gewonnen, dass Taekkyon auch eine Kampfkunst ist, nicht ausschließlich Sport.

Grundlegende Technik ist Pumbalkki! Das ist sehr schön rüber gekommen. Gumshil im Wechsel mit Neungcheong (“strecken”). Dieser Wechsel erlaubt die Wertung des Anderen (Partner) und gemeinsames Wachsen/Besserwerden durch Üben, und zwar verletzungsfrei. So erlaubt die korrekte Ausübung des Taekkyon auch einen guten, fairen Wettkampf. Durch die Erklärungen Meister Lee´s ist das Verfahren beim Taekkyon klar geworden: Man führt im Wechsel eine Rückzugaktion und Angriffsaktion aus (wobei der Rückzug bereits die Vorbereitung für den Angriff ist). Wenn man viel geübt hat, wird es möglich sein, ohne zu denken, also spontan, gute Aktionen zu bringen. Das ist ein wenig wie Impro-Theater. Das ist Kunst! Expression von etwas, das einem innewohnt.

Im letzten Drittel des Seminars gab es eine Präsentation über weitere Inhalte des Taekkyon: Einige Formen inkl. der “Bonttae” und der Atemform “Yeondan 18 Su” sowie ein altes Gedicht, welches mit demselben Atemrythmus gesungen wird, der auch in der Atemform anzuwenden ist. Mir ist da nochmal klar geworden, dass wir es beim Taekkyon mit Jahrhunderte alter Kultur zu tun haben. Kein Wunder, dass es kurz zuvor UNESCO-Weltkulturerbe geworden ist.

Insgesamt war dieses Seminar eine höchst wertvolle Erfahrung, ein ganz besonderer Tag für alle Beteiligten, denke ich. Ich hoffe, dass zukünftig öfter Seminare in Deutschland stattfinden werden.”

Zum Schluss das Gruppenfoto mit Taekkyon-Großmeister Lee Yongbok:

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‎1. Taekkyon-Seminar beim Yong Verein Wolfenbüttel e. V. (Taekwondo-Verein)‎

Am Freitag, den 28.9.2012 fand zum ersten Mal ein Taekkyon-Seminar bei den Taekwondoin in Wolfenbüttel statt. In drei Stunden lernten die Teilnehmer einige Taekkyon-Grundlagen wie den tänzerischen Grundschritt Pumbalkki sowie einige Wettkampfkombinationen (Tritte fangen mit anschließenden Würfen). Referent war Hendrik Rubbeling (Leiter des Taekkyon Zentrum Deutschlands).

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Taekkyon-Seminar mit Großmeister Lee Yong-bok in Hamburg

Taekkyon-Seminar mit Großmeister Lee Yong-bok in Hamburg

Am 27. Juni (Mittwoch), findet in Hamburg ein Taekkyon-Seminar mit Großmeister Lee Yong-bok (9. Dan) statt. Beginn ist um 18:00, Ende um 21:00.

Lee Yong-bok wird von einem Team weiterer Meister der Korea Taekkyon Federation unterstützt.

Das Seminar ist geeignet für alle, die etwa ein Jahr Erfahrung in Kampfkunst oder -sport haben. Es wird vom Jung-Do Hamburg e.V. ausgerichtet.

Der Kostenbeitrag beträgt 30 Euro und ist bis zum 20. Juni auf das Vereinskonto zu überweisen (die Bankverbindung gibt es per E-Mail).

Adresse der Turnhalle:
Auf dem Königslande 24
22041 Hamburg

Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 28. Es wird nach der Reihenfolge der Anmeldung vorgegangen.

Anmeldungen bitte an Hendrik Rubbeling  per E-Mail unter info@taekkyon.de oder telefonisch unter 01577 3846768.

Großmeister Lee Yong-Bok

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10 Jahre sind ‘rum…

Jedes Jahr am 15. März denke ich an mein Korea-Semester. An diesem Tag im Jahr 2002 flog ich von Südkorea nach Deutschland zurück, ohne zu wissen, ob ich jemals zurück kehren würde. Im Gepäck hatte ich letztlich nur das, was ich damals gelernt hatte: Die Techniken und das Wissen bis zum ersten Dan im Taekkyon.

Ich erinnere mich genau, wie ich im Bus zum Flughafen Incheon heulte wie ein Schlosshund. Ich kann bis heute nicht genau sagen, warum, aber mir liefen die Tränen in Strömen über die Wangen. Vielleicht war es einfach der Abschiedsschmerz von all dem, was ich in Yongin in der Nähe von Seoul kennen gelernt hatte. Vielleicht war es die Angst vor der Zukunft? Schließlich hatte ich in Deutschland niemanden, mit dem ich Taekkyon trainieren konnte. Selbst in ganz Europa kannte ich niemanden, denn mein erster Taekkyon-Lehrer Jun Samuel Kyung-hoon war nach Korea zurück gekehrt.  Vielleicht war es aber auch die Erleichterung, endlich nach Hause zu können, denn die vergangenen sechs Monate waren nicht immer leicht für mich.

Es ist alles gut ausgegangen, sehr gut sogar. Ich flog genau ein Jahr später erneut nach Korea, diesmal nur für zwei Monate. Innerhalb dieses einen Jahres hatte ich viele nette und fleißige Schüler gefunden, die an der FH Jülich mit mir trainierten.

Dann zog ich nach Frankfurt, um meine Diplomarbeit als Ingenieur zu schreiben. Von dort ging es Ende 2004 nach Hamburg, wo ich erneut eine Taekkyongruppe aufbaute. Hier merkte ich, wie schwierig es ist, Schüler in einer solchen Metropole zu finden – guten Unterricht zu geben alleine reicht nicht, man muss ständig Werbung machen, Internetseiten gestalten und, und, und… Vor allem, wenn man eine Kampfkunst unterrichtet, die kaum bekannt ist und nach der niemand sucht, hat man es nicht gerade leicht.

Letztes Jahr dann machte ich den zweiten Dan in Paris, neun Jahre nach der ersten Danprüfung. In Paris gründeten Jean-Sébastien Bressy und Guillaume Pinot im Jahr 2010 ebenfalls eine Taekkyon-Schule und da die beiden lange Zeit in Korea lebten und trainierten, haben sie den vierten Dan. Unterstützt werden sie von Kim Giyong, der den dritten Dan hat.

Schließlich war ich letzten September für zwei Wochen wieder in Korea. Ich traf meinen Lehrer Jang Kyeong-tae wieder, ich traf Großmeister Lee Yong-bok, Do Ki-hyun und viele andere fantastische Taekkyon-Lehrer. Es war dermaßen inspirierend, dass ich beschloss, ein Buch über Taekkyon zu schreiben. Es ist bereits halb fertig und ich rechne damit, dass es Anfang 2013 publiziert werden kann.

Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Meine Abreise aus Korea vor zehn Jahren kommt mir vor, als wäre sie gestern gewesen. Ich werde diese intensive Zeit nie vergessen, jede Sekunde hat sich in mein Gehirn regelrecht eingebrannt. Über ein Semester fünf mal pro Woche mit einigen der besten Taekkyon-Kämpfern der Welt zu trainieren, das werde ich wohl nie wieder erleben dürfen. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Danke an meine Lehrer und Trainingspartner. Professor Jang Kyeongtae, Jang In-jae, Woo Sang-kyu, An Jae-sik sowie Min-hi und Rae-hwa. Ich hoffe, der dritte Dan lässt nicht weitere neun Jahre auf sich warten.

Hendrik Rubbeling

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Prüfungsprogramm als Download bereit gestellt

Auf der Seite “Vermischtes” steht ab sofort das Prüfungsprogramm des World Taekkyon Headquarters’ zum Download bereit.

Viel Spaß damit!
Hendrik Rubbeling

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