Was ist Taekkyon?
Taekkyon ist eine tänzerisch anmutende Kampfart, die besonders auf Fußtechniken und Würfe spezialisiert ist.
Die Bewegungen sind fließend, rund und elegant, während die Kampftechniken kraftvoll und dynamisch sind.
Zu den Fußtechniken zählen sehr viele tiefe Tritte und Fußfeger zu den Beinen, mittelhohe Tritte zum Oberkörper und hohe Tritte zum Kopf. Es gibt auch sehr viele Sprünge und athletische Tritte wie zum Beispiel Radschlagtritte.
Auch viele Handtechniken, Kopfstöße und alle möglichen anderen Kampftechniken sind im Taekkyon enthalten. Diese werden zumeist erst gelehrt, wenn die Würfe und Fußtechniken beherrscht werden.
Taekkyon war in früheren Jahrhunderten in Korea sowohl eine Art Spiel, das man als Mischung aus Ringen und Treten bezeichnen kann, als auch eine Methode für den ernsten Kampf. Daher kann man Taekkyon sowohl als Kampsport als auch als Kampfkunst bezeichnen.
An Turnieren nahmen Kinder und Erwachsene teil. Auch Kleinkriminelle (Kkangpae, 깡패, 牌) bedienten sich der Taekkyon-Techniken für ihre Zwecke. Heute ist unsere Kampfart in erster Linie ein Sport.
Im Vordergrund steht für die meisten der Spaß an einer verletzungsarmen Kampfsportart, die Freude an eleganten Kampftechniken und Formen sowie Fitness und Körperbeherrschung.
Im Training gibt es unter anderem Partnerübungen, bei denen die Trainierenden in einem bestimmten Rhythmus Kampftechniken austauschen. Diese Übungen sind anfangs kooperativ und werden mit zunehmendem Fortschritt kampfbetonter. Die Partnerübungen bereiten auf den Wettkampf (Kyorugi bzw. Gyeorugi) vor.
Die Anteile des Wettkampfs können stark variieren. In manchen Schulen wird nur selten gekämpft, in anderen wird regelmäßig am Ende jedes Trainings Wettkampf geübt – so auch im Taekkyon Zentrum Hamburg. Wettkampf ist aber keine “Pflicht”, Taekkyon bietet sehr viele Bereiche, in denen man sich üben kann.
Das Ziel im Wettkampf ist es, den Gegner entweder zu werfen oder einen Kopftreffer mit dem Fuß zu landen. Es sind dabei auch Drucktritte zu den Beinen und dem Oberkörper erlaubt. Meistens werden sie eingesetzt, um den Gegner zu Fall zu bringen oder seinen Rhythmus zu stören.
Einzigartig unter den Kampfsportarten ist, dass es im Taekkyon-Wettkampf verboten ist, den Gegner zu verletzen. Daher müssen die Tritte gleichzeitig sehr präzise, kraftvoll und schnell sein. Dies fördert eine große Körperbeherrschung.
Wenn ein Kämpfer einen Tritt ausführt, ist es erlaubt, das tretenden Bein zu “fangen” und den Gegner zu werfen. Daher muss man beim Treten sehr vorsichtig und schnell sein, wodurch die Taekkyon-Tritte einen ganz eigenen Charakter bekommen.
Wer geworfen oder am Kopf getroffen wird, hat den Kampf oder die Runde (je nach Turniermodus) sofort verloren (“Sudden Death”), es gibt also keine Punkte wie in den meisten anderen Kampfsportarten.
Es werden keinerlei Arm- oder Beinschoner bzw. Handschuhe getragen und dennoch kommt es aufgrund des kontrollierten Kampfstils nur selten zu Verletzungen, von gelegentlichen blauen Flecken abgesehen.
Zitate über Taekkyon:
Was mich immer wieder beeindruckt, ist dies Lockerheit und das “Fliessen” der Bewegungen. Und trotz allem erkenne ich die potentielle Härte, die, wenn notwendig, entfaltet werden kann.
Was mir immer wieder auf- und auch gefällt ist diese Lockerheit, die rüberkommt. Und das, obwohl die Techniken bestimmt nicht von schlechten Eltern sind. Alles sehr beweglich! Respekt!
I like the control and power of the movements, plus the grace.
I like the way they stand so close to each other and throw the kicks out.
Mir gefällts eigentlich ganz gut. Gerade wegen dem Fokus auf schnellen, gut getimten Fegern. Die sind ne hohe Kunst. (Terao)
Korea ist ja gar nicht mein Gebiet. Aber ich muss sagen, dass fand ich jetzt wirklich interessant! Kontrolle, Geschmeidigkeit… alles da! (ryoma)
Die sind einfach absolut locker in den Gelenken. Sieht eher aus, wie ein professioneller Kriegstanz. (opposite)